Digitales Propädeutikum in den Geisteswissenschaften
- Projekttyp: Lernplattform
- Einrichtung: Fakultät für Geisteswissenschaften
- Förderzeitraum: 01.04.2022 bis 31.03.2023
- Kurztitel: PECE
Auszug aus dem Förder-Antrag: "Digitale Kompetenzen für das wissenschaftliche Arbeiten müssen beginnend mit der Studieneingangsphase in enger Verbindung mit fachlichen Arbeitsweisen und Inhalten sukzessive erworben und weiterentwickelt werden."
Ausrichtung des Projekts

In den geisteswissenschaftlichen Studienfächern, die weniger auf große Vorlesungen und stark auf kooperative Lehr-/Lernformen setzen und früh in der Studieneingangsphase mit Formen des forschenden Lernens beginnen, birgt diese Situation zum Studienanfang besondere Herausforderungen. Sie hat gezeigt, dass wichtige Kompetenzen im Umgang mit dem Digitalen bei den Erstsemestern fehlen, selbst wenn bereits in der Schule Online-Unterricht stattgefunden hatte. Die Anforderungen und Arbeitsweisen unterscheiden sich hierbei erheblich. Ziel des Vorhabens war, Grundprinzipien und -kompetenzen für die Arbeit im Digitalen zu vermitteln (z.B. wissenschaftliche Arbeitsweisen im Digitalen, Umgang mit Daten und Datenschutz, Open Source, Toolkenntnisse und -umgang, digitale Quellenkritik) und das Anfertigen von eigenen digitalen Arbeiten anzuregen, somit ergänzend und weiterführend zu den bereits etablierten eLearning Formaten in geisteswissenschaftlichen Fächern zu arbeiten. Das Projekt vermittelt Studierenden sicheres und fachkundiges Arbeiten im Digitalen, so dass im Studienverlauf digitale Arbeitsweisen zunehmend eingeübt werden können. Damit sollen nicht zuletzt die Selbstorganisation und digitale Kommunikationskompetenz der Studierenden angeregt, sowie die Studienmotivation gefördert werden.
Rückblick und Ergebnisse

Entsprechend der bisherigen Ausrichtung bietet das Digitale Propädeutikum einen Rahmen, in dem digitale Kompetenzen für das wissenschaftliche Arbeiten beginnend mit der Studieneingangsphase in enger Verbindung mit fachlichen Arbeitsweisen und Inhalten sukzessive erworben und weiterentwickelt werden können. Wissensmodule als Living Documents stellen Informationen zu wissenschaftlichen Arbeitstechniken wie etwa dem Umgang mit Literatur von der Recherche bis zum Zitieren mit digitaler Unterstützung, den Umgang mit Daten bzw. spezifischen Datenformaten, Datenschutz und Privacy, Toolkenntnisse und -umgang, digitale Quellenkritik und die Reflexion digitaler Arbeitsweisen bereit. Es geht sowohl um übergreifende Arbeitsweisen in GW-Fächern und um fachspezifische Arbeitsweisen einzelner Fächer. Das Anfertigen von eigenen digitalen Arbeiten als neue Ausdrucks- und Repräsentationsform soll angeregt werden und Studierende können so ein sicheres, reflektiertes, fachbezogenes Arbeiten im Digitalen erlernen, über den Studienverlauf hinweg in Verbindung mit den jeweiligen fachlichen Inhalten. Für Lehrende soll das Digitale Propädeutikum als eine Wissensressource nutzbar sein, auf die bei der Entwicklung von didaktischen rasch und gezielt zurückgegriffen werden kann.
Das digitale Propädeutikum stellt auf der Website https://digipop.blogs.uni-hamburg.de (aus dem Uni-Netz) Wissensmodule zu digitalen Arbeitsweisen als Living Document bereit. Die Inhalte beziehen sich auf grundlegende wissenschaftliche Arbeitstechniken, wie die Literaturrecherche und Zitieren mit digitaler Unterstützung, den Umgang mit Daten, Datenschutz und digitale Quellenkritik sowie Tools zur Gestaltung von typischen Arbeitsprozessen, wie etwa Gruppenarbeiten und Brainstormings.
Die gesamte Homepage kann in Lehrveranstaltungen, je nach Bedarf, eingesetzt werden. Die Module sind spezifisch zugeschnitten und sollen durch Verschlagwortung auf bestimme Fachbereiche zugeschnitten und abrufbar sein. Es werden modulare Wissenseinheiten zur Verfügung gestellt. Diese Wissenseinheiten können von Studierenden zum individuellen Selbststudium sowie als Informationsquelle genutzt oder auch von Lehrenden in den Geisteswissenschaften in thematische Lehrveranstaltungen eingebunden werden. Die Nachhaltigkeit ergibt sich aus der Verfügbarkeit dieser Ressourcen auch für die Verwendung in der Präsenzlehre etwa im Rahmen von „Flipped Classrooms“ oder hybriden Lehr-Lern-Szenarien.
Tipps von Lehrenden für Lehrende

Für Lehrende soll das Digitale Propädeutikum als eine Wissensressource nutzbar sein, auf die bei der Entwicklung von didaktischen Plänen rasch und gezielt zurückgegriffen werden kann. Die Wissensmodule sind für alle Fächer verwendbar, in denen qualitative Forschungsmethoden eingesetzt werden. Sie werden im Rahmen der Digitalstrategie der Fakultät für Geisteswissenschaften fächerübergreifend zur Verfügung gestellt und können so überall dort genutzt werden, wo die entsprechenden Inhalte gefragt sind.
Beteiligte Personen
Fakultät für Geisteswissenschaften
Antragstellende: Prof. Dr. Gertraud Koch
Wissenschaftlicher Mitarbeiter: Roman Knipping-Sorokin
Förderlinie: Data Literacy im Studium Generale
Förderzeitraum: 01.04.2022 - 31.03.2023
Projektwebseite: Digitales Propädeutikum