Metadata Literacy Lab
- Veranstaltungstyp: Vorlesung & Übung
- Einrichtung: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
- Förderzeitraum: 01.04.2022 bis 31.03.2023
Auszug aus dem Förder-Antrag: "Das Wissen um die vielfältigen Funktionsweisen und Anwendungsmöglichkeiten der Daten über Daten ist wesentliche Voraussetzung für das erfolgreiche Navigieren auf Datenströmen einer digitalisierten Wissenschaft. Das Metadata Literacy Lab hat es sich zur Aufgabe gemacht, Studierenden den Umgang mit Metadaten, also Daten über Daten, nahzubringen."
Ausrichtung des Metadata Literacy Labs

Da die Struktur der Metadaten sich nach ihrem Anwendungszweck richtet, wurde anhand praktischer Beispiele Basiswissen über verschiedene Ontologien, deren Einsatz und Wirkung vermittelt. Das fördert ein grundlegendes Verständnis über die Mechanismen des Sammelns, Verwaltens, Teilens und Bewertens von Daten. Ebenfalls in den Blick genommen werden die Werkzeuge und Bedingungen der Nachnutzung. Aus diesem Wissen heraus kann ein kritischer Blick auf Recherchepraktiken, insbesondere Datenauswahl, Präsentation und Hierarchisierung (durch beispielsweise Suchmaschinen) geworfen werden. Datenproduzierende entwickeln darüber hinaus Fertigkeiten, mit denen sie die Qualität der Metadaten ihrer Daten eigenverantwortlich optimieren können.
Das Metadata Literacy Lab war als Veranstaltungsreihe in sieben Themenblöcke gegliedert, die mit jeweils einer Lehrveranstaltung mit Vorlesungscharakter und einer praktischen Übung eine geschlossene Lerneinheit bildeten. Die Themenblöcke wurden durch Expert:innen der Staats- und Universitätsbibliothek konzipiert. Die Übungen fokussierten sich insbesondere auf studien- und publikationsrelevanten Anwendungsszenarien von der Literaturrecherche bis hin zur Publikation in wissenschaftlichen Fachzeitschriften.
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Rückblick und Ergebnisse

Mit dem Angebot bildet das Projekt eine Kompetenz‐Schnittstelle zwischen Bibliothek, Studium und aktiver Forschung an der Universität Hamburg. Dabei erfolgte ein Transfer von Fachkompetenzen zwischen Bibliothek und Akteur:innen der Universität zur Bedeutung und Verwendung von Metadaten im Studium und in der wissenschaftlichen Arbeit. Des Weiteren leistete das Metadata Literacy Lab damit einen direkten Beitrag zu Data Literacy Education. Ziel der Data Literacy ist die umfassende Befähigung zum kritischen Umgang mit Daten und digitalen Ressourcen. Dies bezieht sich wiederum sowohl auf das Sammeln, Managen, die Bewertung als auch auf die Nachnutzung von Daten. Und um diesen Umgang mit Daten zu ermöglichen, bedarf es Daten über Daten, also den Metadaten. Insbesondere durch die Übungen, in denen die Theorie aus der vorgelagerten Vorlesung von den Studierenden praktisch angewendet wurde, trugen hierzu bei.
Inhaltlich spielte dabei die Bewertung der Qualität von Metadaten, die verschiedenen Recherchemöglichkeiten eines diversen Ressourcen‐Portfolios sowie der Einblick in den Bereich Open Science eine bedeutende Rolle, die Studierenden in ihrem wissenschaftlichen Arbeiten zu unterstützen und die potenziellen Fallstricke kritisch zu reektieren. Die Studierenden erlangten theoretische und praktische Kenntnisse zur Komplexität der Datenströme im Kontext der Informationsbeschaffung und -bewertung.
Mittelfristiges Ziel ist es, die im Form eines Pilot‐Projektes an der SUB entwickelte Reihe anschließend nachhaltig in die institutionellen Strukturen zu integrieren. Die praktischen Erfahrungen aus dem Projekt ießen in die methodische und inhaltliche Weiterentwicklung des Formats sowie die Konzeption neuer Themenblöcke ein. Neben der inhaltlichen Weiterentwicklung wird eine bedarfsmotivierte Ausweitung des Angebots intendiert. Dabei ist im Speziellen eine Ausdierenzierung der Zielgruppen geplant, so dass noch genauer auf die teilweise unterschiedlichen Bedarfe von Studienanfänger:innen im Vergleich zu Promovierenden und Postdocs eingegangen werden kann.
Tipps von Lehrenden für Lehrende

Wo sinnvoll möglich, können Lehrende unterstützende digitale Formate verwenden, z. B. Sandboxsysteme, Hedgedoc also kollaboratives Schreibwerkzeug oder mentis für niedrigschwellige Umfragen. Außerdem ist es wichtig, dass Lehrende Erfahrungen bezüglich der digitalen Lernplattform der Universität Erfahrungen sammeln, um Studierende bestmöglich zu betreuen. Didaktisch berücksichtigt werden musste bei dem vorliegenden Konzept mit Einbezug von verschiedenen Lehrpersonen, dass durch kurze Einführungen und Zusammenfassungen der rote Faden für die Studierenden sichtbar zu machen ist.
Beteiligte Personen
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
Antragstellender: Dr. Robert Zepf
Mitarbeitende: Nele Leiner
Förderlinie: Data Literacy im Bereich Fachübergreifende Studienangebote
Förderzeitraum: 01.04.2022 - 31.03.2023
Lehrveranstaltungen:
SoSe 2023: Vorlesung & Übung "Next Level Data - die Metaebene der Daten" (Link zum Stine-Vorlesungsverzeichnis)