TiZNA – Taub-inklusive Zentrale Notaufnahme
Weltweit wird davon ausgegangen, dass rund 0,1% der Gesamtbevölkerung taub ist. In Deutschland sei laut dem Deutschen Gehörlosen-Bund e.V. demnach mit etwa 83.000 tauben Personen zu rechnen Darüber hinaus gibt es laut Angaben der Statista (2023) 252.000 Menschen mit anderen Hörbeeinträchtigungen.
Dass die Taubheit als solches den Zugang Betroffener zum Gesundheitswesen beeinflusst, wurde bereits mehrfach bewiesen. Welchen Missständen des Gesundheitssystems Taube Menschen dabei konkret ausgesetzt sind und inwiefern sich innerhalb der klinischen Versorgung Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu der Situation Hörender finden lassen, soll in diesem Forschungsprojekt zum Thema „Barrieren im Krankenhausalltag Tauber Menschen“ untersucht werden. Im Fokus des Projekts steht die Frage nach der Relevanz und den Effekten von Aufklärungsarbeit über Taubheit in einer konkreten exemplarischen Situation im Krankenhaus, hier Notaufnahme.
Schnittstellen zwischen Studiumsinhalten und Gesundheitswesen sind hierbei u.a. folgende: Sicherstellung von Dolmetschtätigkeiten, gesetzliche Regelungen zur aktiven Teilhabe, strukturelle und institutionelle Hürden, die häufige Annahme, dass taube Menschen des Lippenlesens mächtig seien, sowie eine geringe Präsenz der Deutschen Gebärdensprache und der Kultur tauber Menschen in der Öffentlichkeit.
Mittels einer Onlineumfrage soll die momentane Situation im Klinikalltag Tauber Menschen qualifiziert werden. Im Anschluss daran werden situative Rollenspiele durchgeführt, welche jeweils vor und nach einem Aufklärungsgespräch über Taubheit stattfinden. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen in Form von Schulungsmaterial veröffentlicht werden und für mehr Barrierefreiheit im Krankenhaus sorgen.
Forschungsgruppe
Lara-Sophie Isernhagen
Alina Hinrichs
Jana Gmelin
Mentorin
Alexander Eisenzimmer
Britta Harms
Prof. Dr. Annika Herrmann
Andrea Schaffers