Hintergrund zum Projekt
Didaktischer Hintergrund
Die Idee zum Projekt Forschungsvorbilder wurde aus dem laufenden Dissertationsvorhaben von Daria Paul (Betreuung Prof. Dr. Gabi Reinmann) transferiert und im Rahmen einer Kooperation des Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen (HUL) mit dem ISA-Zentrum in der vorliegenden Form umgesetzt. Sie ist ein Teil eines umfassenderen Konzeptes, das weitere didaktische Materialien umfasst. Das Konzept wurde gezielt erarbeitet, um forschende Studierende – unabhängig von ihrer Bildungsherkunft und Vorerfahrung – bei der Entwicklung einer forschenden Haltung und einer Enkulturation in Wissenschaft zu unterstützen.
Forschungsvorbilder werden in diesem Konzept zu zwei Zielen eingesetzt:
- Um typische Herausforderungen während des Forschens zu normalisieren und Ansatzpunkte für eigene funktionale Strategien zu bieten. Begleitet wird dies durch Materialien, die die forschungsspezifische Selbstwirksamkeitserwartung Studierender unterstützen, damit diese auch als Noviz:innen den hohen Selbstbestimmungsgrad beim Forschen nicht als Demotivator, sondern als Freiraum zur Entfaltung adäquater Lösungsstrategien begreifen.
- Um forschungsbezogene Identifikationsprozesse anzustoßen. Da das Entwickeln einer forschenden Haltung eng mit einer Enkulturation in Wissenschaft verbunden ist, spielt die Bildungsherkunft der Studierenden für das Konzept eine Rolle: Ein relevanter Teil der Studierenden, mit denen Lehrende forschendes Lernen praktizieren und die sie im Rahmen von Abschlussarbeiten betreuen, hat seltener Zugang zu Rollenvorbildern, mit eigener Forschungserfahrung und kann seltener auf soziale Ressourcen zugreifen, die ihnen bei den ersten Forschungserfahrungen mit Erfahrungswissen zur Seite stehen.
Das Konzept berücksichtigt diese Ausgangslage, indem Handlungs- und Rollenvorbilder mit unterschiedlicher Forschungserfahrung und diversen Bildungsbiografien in den Materialien zu Wort kommen. So können alle Studierenden bei ihren ersten Forschungserfahrungen von der Erfahrungsweitergabe durch Fortgeschrittene profitieren und zusätzlich werden diese Inhalte für alle forschenden Studierenden gleichermaßen als Vorbilder verstehbar und zugänglich.
Materialien und Kontakt
Das Konzept der Forschungsvorbilder wurde bisher in unterschiedlichen Zusammenhängen eingesetzt:
- als Teil eines Reflexionsfragebogens zur Sinnkonstruktion für forschende Studierende ("ForschSinn"),
- als Teil eines Kickoff-Workshops zum Start einer Lehrveranstaltung zum forschenden Lernen,
- eingebettet in einen digitalen Lernraum zur Unterstützung der studentischen Forschungsgruppen in OpenOLAT
Die Materialien sollen zukünftig als OER (open educational ressource) von Lehrenden und Tutor:innen überall dort eingesetzt werden, wo Studierende erste Forschungserfahrungen machen – beispielsweise im forschenden Lernen und während Projekt- und Qualifikationsarbeiten.
Bei Fragen und für weitergehende Informationen kontaktieren Sie: daria.paul"AT"uni-hamburg.de