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Studentisches Lehrprojekt SoSe 24: Am Pranger – Sprachmuster der Scham im Kontext sozialer Normierung / In the pillory - language patterns of shame in the context of social standardization
27. Februar 2024
Foto: WOKANDAPIX/Pixabay
„Wenn es keine Scham gibt, muss man Gewalt anwenden, um Menschen zu beherrschen. Mit Scham kann man sie regieren, weil sie die Re¬geln, wie sie sich anderen Menschen gegenüber zu verhalten sollen, internalisiert haben.“ (Konfuzius)
Ist Scham angeboren oder anerzogen? Wie wird Scham und Beschämung sprachlich konstruiert? Welchen Einfluss haben bspw. Körperbezeichnungen wie Scham (als Bezeichnung für die weiblichen Genitalien), Schambein(fuge), Schambogen, Schamlippen und Schamhaare auf Identitäts-/Genderkonstruktionen bzw. auf das Selbstkonzept von Menschen?
Aus sprachwissenschaftlicher Perspektive ist Scham ein bislang wenig beachtetes Thema. Tatsächlich begegnen uns alltäglich alte und neue Begriffe, Umschreibungen und sprachliche Muster der Scham: allein das shaming-Konzept ist äußerst produktiv und benennt speziell in der Onlinekommunikation immer neue Schamanlässe (bspw. fat shaming, slut shaming). Auch in Erziehungs- und Bildungskontexten, von der Krippe bis zur Universität, ist Scham allgegenwärtig und weist auf die Relevanz einer mehrsprachigen Perspektive.
Das Lehrprojekt richtet sich an alle Studierenden der Universität Hamburg. Vorwissen in Sprachwissenschaft ist hilfreich, aber nicht notwendig. Mehrsprachigkeit und Interdisziplinarität stehen im Vordergrund, d. h. diverse L1-Sprachen, Fachbereiche und kulturelle Hintergründe sind ausdrücklich willkommen.
Im Vorlesungsverzeichnis auf STINE hier buchbar.