Datenbasierte Untersuchung der nachhaltigen Wirkung einer Wirtschaft des Teilens am Praxisbeispiel einer hamburgischen Verleihplattform
In einer Welt, die mit den Herausforderungen des Klimawandels kämpft, ist es unumgänglich geworden, in allen Lebensbereichen nachhaltige Praktiken zu etablieren. Die Kultur des exzessiven Konsums muss hinter uns gelassen werden. Ein dafür nachhaltiger Ansatz ist die Sharing Economy, welche wir im Projekt SharE Green untersuchen. Dabei geht es um einen Ansatz zur Berechnung der CO2-Einsparungen durch die Förderung des Verleihs von Gegenständen anstelle ihres Kaufes.
Die Kalkulation der CO2-Einsparungen über einen Counter steht im Mittelpunkt von SharE Green. Dieser Counter soll die CO2-Einsparungen berechnen, die erzielt werden, wenn Gegenstände verliehen statt gekauft werden. Der dahinterliegende Algorithmus berücksichtigt dabei verschiedene Faktoren wie die Rohstoffgewinnung, Bereitstellung an Produktionsstätten, Herstellung, Montage, Verteilung an Verkaufsstellen sowie den Transport während des Mietprozesses. Durch konkrete Zahlen, unter anderem basierend auf Herstellerangaben, ermöglicht SharE Green Menschen ihren direkten Beitrag zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks zu erkennen. Zum Einsatz kommt der Counter auf einer hamburgischen Verleihplattform – fainin [1].
Außerdem soll eine konsolidierte Erfassung der gesamten Community der Verleihplattform erfolgen, um ein Gemeinschaftsgefühl zu fördern und ihre zusammen erreichten CO2-Einsparungen aufzuzeigen. Der Counter soll dabei in Echtzeit funktionieren, indem er direkten Zugriff auf die Datenbank der Verleihplattform und damit alle Transaktionen erhält. Zur ansprechenden Darstellung werden Datenvisualisierungen angestrebt, welche die CO2-Einsparungen z. B. über Zeit anzeigen. Die entstehenden Daten des Projekts wie das Kalkulationsmodell für die CO2-Einsparungen sollen nach dem Projektabschluss open source bereitgestellt werden, um dieses beispielsweise in anderen Verleihplattformen zu integrieren und um Transparenz zu schaffen.
Wir beschäftigen uns mit Produkten, die während ihrer Lebensdauer von mehreren Benutzern gemietet und verwendet werden. Daher können die Cradle-to-Gate-CO2-Emissionen [2] pro Produkt nicht direkt aus der Datenbank entnommen werden. Das einmalige Ausleihen eines Produkts ist sicherlich weniger kohlenstoff-intensiv als der Kauf eines völlig neuen, um jedoch die genauen Emissionen der Produktmieten zu berechnen, wurden die durchschnittliche Nutzung pro Jahr und die Lebensdauer des Artikels berücksichtigt. Die Verleihplattform fainin [1] steht uns bei dem Projekt als Partner zur Seite und stellt uns die Transaktionsdaten, außerdem wird der CO2-Counter auf dieser Plattform praktisch erprobt.
[1] https://www.fainin.com
[2] Souto-Martinez, A.; Arehart, J. H. & Srubar III, W. V. (2018). Cradle-to-gate CO2e emissions vs. in situ CO2 sequestration of structural concrete elements. In: Energy and Buildings (167:15), pp. 301-311. DOI: 10.1016/j.enbuild.2018.02.042
Studierendenprojekt: Datenbasierte Untersuchung der nachhaltigen Wirkung einer Wirtschaft des Teilens am Praxisbeispiel einer hamburgischen Verleihplattform
Förderzeitraum: 01.04.2023 – 30.09.2023 (6 Monate)
Studierende: Maximilian Lehmann, Linus Pogoda, Hannes Klingler
Mentor: Prof. Dr. Janick Edinger