Ob beim Video-Streaming, beim Online-Shopping, beim Navigieren mit dem Smartphone oder beim täglichen Surfen im Internet – wir alle hinterlassen permanent eine Vielzahl von digitalen Datenspuren. Diese Daten werden für Medienunternehmen zunehmend zu wettbewerbsrelevanten Schlüsselressourcen und bilden die Grundlage für neue Geschäftsmodelle. So nutzt etwa Meta eine Fülle von Datenpunkten, um maßgeschneiderte Werbeplätze zu verkaufen und Netflix analysiert das Sehverhalten seiner Zuschauer*innen sowie die Inhalte von Filmen und Serien für personalisierte Empfehlungen. Die Datengewinnung, -analyse, -aufbereitung und ihr strategischer Einbezug in neue Produkte und Geschäftsmodelle werden damit künftig zu maßgeblichen Schlüsselqualifikationen für Medienmanager*innen.
Im Rahmen des Seminars „Data Driven Business Model Generation“ und einer entsprechenden Ringvorlesung am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (IJK) der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover haben wir die veränderten Anforderungen an Medienunternehmen und die Grundlagen datengetriebener Geschäftsmodellen vertieft.
Im Seminar erlernten die Studierenden, (1) welche umfangreichen Datensätze in (Medien)Unternehmen vorliegen oder gesammelt werden, (2) wie diese Daten methodisch aufbereitet und nutzbar gemacht werden und (3) wie Geschäftsmodelle rund um diese Daten entwickelt werden. Didaktisch kombinierten wir dabei die Analyse von Fallbeispielen, erfahrungsbasiertes Methodenlernen (insbes. Grundlagen im Bereich Computational Science) und die Geschäftsmodellanalyse auf Basis des Business Model Canvas. Ferner fand eine Exkursion nach Berlin zu ausgewählten Unternehmen statt, deren Geschäft zunehmend auf Daten als Schlüsselressource setzt.
Im Rahmen der Ringvorlesung vertieften renommierte Expert*innen das Thema. Die Gastvorträge befassten sich mit technologischen Grundlagen, der Rolle von künstlicher Intelligenz, Fragen des Datenschutzes und den ethischen und gesamtgesellschaftlichen Konsequenzen datenbasierter Geschäftsmodelle. In branchenspezifischen Vorträgen stellten Expert*innen zudem datengetriebenen Geschäftsmodelle in der Advertising Industry, der Verlagsbranche, der Fernseh- und Filmbranche und der Musikindustrie vor.
Im Rahmen von DDLitLab im Dialog berichten Prof. Dr. Christopher Buschow und Dr. Daniel Possler nun über ihr Konzept. Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme, Sie können sich unten auf der Seite anmelden!