Refugee Protection in the United States
Das Forschungsprojekt ist Teil eines Austauschs zwischen den Studierenden der Refugee Law Clinic (RLC) Hamburg und der Studierenden-Initiavite Columbia Society of International Law (CSIL), in Zusammenarbeit mit der Immigrants’ Rights Clinic an der Columbia Law School in New York. Studierendengruppen arbeiten je eine Woche lang ehrenamtlich an einem Forschungsprojekt in der Partnerstadt, das von einer lokalen Nichtregierungsorganisation (NGO) gestellt wird und ihr zugutekommt. Gerahmt wird das jeweilige Forschungsprojekt von Gesprächen mit lokalen Akteuren, Vorträgen und Exkursionen. Die Kooperation besteht seit 2018. Eric Ives, ein ehemaliger Student der Columbia Law School iniitierte den ersten Durchlauf, um das Columbia Spring Break Pro Bono Caravan Programm auszubauen. Aufgrund der Covid-19 Pandemie musste der Austausch im Jahr 2020 ausfallen. In diesem Jahr (2021) wurde er digital bzw. auf Hamburger Seite hybrid durchgeführt. Im Durchgang 2021 kam die Universität Münster als weitere Kooperationspartnerin im Austausch hinzu.
Austausch zu Asylrecht in Deutschland und den USA
Der erste Teil des diesjährigen Austausches fand im März 2021 statt. Sechs studierende der Columbia Law School arbeiteten an einem Forschungsprojekt zu Push-backs an den EU-Außengrenzen für das European Center for Constitutional and Human Rights. Daneben lernten sie im Rahmen verschiedener virtueller Veranstaltungen das deutsche Asylverfahren und Asylrecht sowie die Rechtsberatung der RLC Hamburg kennen. Der zweite Teil des Austausches fand im Oktober 2021 statt. Zwei Gruppen aus Hamburger und Münsteraner Jurastudierender arbeiteten an Forschungsprojekten für die New Yorker NGO Human Rights First. Die Projekte umfassten die Erstellung von Country of Origin Reports, welche wichtige praktische Relelvanz in Asylverfahren haben, sowie die Erarbeitung eines Reports zu Entwicklungen in der Immigration Detention unter der Biden-Administration. Dazu wurde ein Rahmenprogramm aus verschiedenen Workshops und Vorlesungen organisiert, welches der Förderung des theoretischen wie praxisorientierten Verständnisses der rechtlichen Situation von Geflüchteten in den USA diente.
Führungskompetenz entwickeln, Case Law kennenlernen, Sprachkompetenz ausbauen
Der Austausch wird auf beiden Seiten von Studierenden organisiert und durchgeführt. Jedes Jahr übernehmen zwei Studierende der CSIL die Organisation in NYC. Komplementär zu dieser Förderung studentischer Führungskompetenz wird die Organisation auf Hamburger Seite seit 2019 von Jara Al-Ali, auf Münsteraner Seite von Marlene Stiller übernommen. Eine fachliche Betreuung wurde durch die Mentorinnen Judith Papenfuß (UHH) und Prof. Dr. Nora Markard (Münster) gewährleistet. Das Projekt bietet deutschen Jurastudierenden einen Einblick in das sogenannte „case law“-System und die Besonderheiten der juristischen Ausbildung an amerikanischen Universitäten. Ferner hilft rechtsvergleichendes Arbeiten, das eigene, als selbstverständlich angenommene Rechtssystem zu hinterfragen und zu verstehen. Zu sehen, wie das Recht anderswo funktioniert, ermöglicht oft auch einen viel klareren Blick auf Eventualitäten, Möglichkeiten und Grenzen des eigenen Systems. Durch die Arbeit an Forschungsprojekten zur Unterstützung von NGOs im Bereich der Flüchtlingsarbeit erschließen werden eigenständig neue juristische Inhalte im Wege des kooperativen, forschenden Lernens und ergänzen gleichzeitig die Transfer-Aktivitäten der RLC Hamburg. Das gesamte Programm findet in englischer Sprache statt und fördert damit auch fachsprachliche Kompetenzen.
Studentische Forschungsgruppe
- Jara Al-Ali
- Lea Bittner
- Louisa Hadadi
- Francesca Mazzali
- Alena Rathke
- Claire-Marie Richter
Mentorinnen
- Judith Papenfuß
- Prof. Dr. Nora Markard