Gelebte Religiosität ganzheitlich erfassen: Go-Alongs als Methode zur Erforschung religiöser Erfahrungen und Sinngebungsprozesse
Die Methode des Go-Along, bei der Methoden der teilnehmenden Beobachtung und aus der Ethnographie mit dem Interview kombiniert haben, wird zunehmend prominent in der qualitativen Sozialforschung. In den Religionswissenschaften bietet diese Entwicklung eine große Chance. In Religion und Religiosität vereinigen sich schließlich Sprechen und Handeln, Bewusstes und Unbewusstes. Die ganzheitliche Methode des Go-Along verspricht hier eine umfassendere Erfassung religiöser Phänomene. Mit ihr können unbewussten und nicht artikulierbaren einbezogen werden. Gleichzeitig behalten die Interviewees die Deutungsmacht über diese religiösen Handlungen und Verhaltensweisen, indem gleichzeitig ihre eigene Deutung zur Sprache kommt (im Gegensatz zur teilnehmenden Beobachtung). In dem Projekt wollen wir die Chancen und Grenzen dieser Methodik für die Religionssoziologie ausloten und anschließend Forschungsdesigns entwerfen, um verschiedene Erhebungsinstrumente aus dem Methodenkoffer der Go-Alongs anzuwenden. Nach einer Evaluation der Praxisphase soll ein Blockseminar oder ein Workshop für Studierende des MA RDB, aber auch anderer Studiengänge angeboten werden, indem unsere Ergebnisse dargestellt und in die Methode des Go-Alongs eingeführt werden soll. Der Titel des Seminars wie des gesamten Forschungsprojekts lautet "Gelebte Religiosität ganzheitlich Erfassen: Go-Alongs als Methode zur Erfassung religiöser Sinngebungsprozesse". Insbesondere im Studiengang RDB sehen wir hier einen Bedarf, da die empirische Perspektive im Verhältnis zu theologisch-hermeneutischen Ansätzen sehr kurz kommt.
Forschungsgruppe
Charlotte Liebing
Jonathan Krauter
Mentorin
Carola Roloff