Nachhaltigkeitsevaluation verschiedener Ernährungsstile in Deutschland im Rahmen der Planetary Health Diet
Planetary Health auf deutschen Tellern
Die großen Weichen hin zu einer nachhaltigen Welt müssen wir systemisch stellen, aber schon auf unseren Tellern können wir einen Anfang machen. Denn viele der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen, nicht nur das Eindämmen des Klimawandels, haben direkt oder indirekt mit unserer Ernährung zu tun. Sie wollen sicherstellen, dass alle Menschen mit ausreichend und gesundem Essen versorgt sind und zunehmend besser leben können, dabei aber auch die planetaren Grenzen nicht überschreiten, Biodiversität erhalten und unser aller Lebensräume schützen – oder in zwei Worten: planetare Gesundheit.
Die EAT–Lancet Commission on healthy diets from sustainable food systems hat unter eben diesem Titel und mit eben diesem Ziel wissenschaftlich die sogenannte Planetary Health Diet entwickelt.
Bild: Allgemeine Ernährungsempfehlungen der EAT-Lancet Commission on healthy diets from sustainable food systems © EAT-Lancet Commission
Diese globalen Empfehlungen wenden wir auf Deutschland an und erstellen beispielhaft optimierte Ernährungspläne. Vegetarisch, vegan, aber auch omnivor ist kein Problem in der Planetary Health Diet. Wir rechnen verschiedene Optionen durch und vergleichen ihren Fußabdruck mit der aktuellen deutschen Durchschnittsernährung.
Konkrete Empfehlungen für zuhause und für die Mensa
Damit untersuchen wir die Fragen: Welchen Impact kann ein veränderter Teller hierzulande haben und wie würde er für einen Monat konkret aussehen, wenn er möglichst wenige Emissionen verursachen soll?
Pro Ernährungsstil tragen wir 50–100 in Deutschland typische Rezepte und Daten wie Kalorien, Treibhausgasemissionen sowie Land- und Wasserverbrauch zu deren Zutaten zusammen. Beispiele für die Rezepte (im weiteren Sinn) sind dabei etwa Ratatouille, Spaghetti Napoli, Kartoffelpuffer, griechischer Salat, eine Tomate-Mozzarella-Platte oder ein Wiener Schnitzel mit Salat. Die Ernährungspläne erstellen wir mithilfe mathematischer Optimierung, wie wir sie im Rahmen unseres Studiums der Integrated Climate System Sciences erlernt haben. Wir minimieren dabei unter bestimmten Nebenbedingungen die Emissionen, die durch den jeweiligen Ernährungsplan verursacht würden, indem eine besonders effiziente – und hoffentlich auch schmackhafte – Auswahl der zusammengetragenen Rezepte kombiniert wird.
Basierend auf dieser Arbeit können dann in Zukunft beispielsweise die Hamburger Uni-Mensen ihr Angebot optimieren oder nachhaltig orientierte Menschen leichter den wöchentlichen Einkauf planen.
Studentische Forschungsgruppe
- Doris Vollgruber
- Jan Steinhauser
Mentor
- Prof. Dr. Uwe Schneider