Klimarechner für Hamburger Studierende
Die Umwelt- und Klimaproblematik ist allgegenwärtig und wird seit Jahrzehnten in der breiten Öffentlichkeit fortwährend thematisiert. Die Bundesregierung verabschiedet immer wieder diverse Klimaziele zur Verringerung der Treibhausgase, um der globalen Erderwärmung entgegenzuwirken. Als wichtiger Indikator hierfür gilt die Menge der jährlichen CO2-Emissionen. Doch kann der Mensch als Individuum etwas ändern? Wie kann insbesondere ein geringverdienender Studierender positiv zum Erhalt und zur Erholung des natürlichen Ökosystems beitragen?
Überraschendes Studienergebnis als Initialzündung
Erste Studien im Rahmen eines Seminars zum Thema Klimawandel an der Universität Hamburg in 2019 zeigten, dass auch minimale Änderungen des eigenen Handelns, die auch mit wenig Geld realisierbar sind, zu einer signifikanten Reduktion des ökologischen Fußabdrucks führen können – ein Resultat, was für viele Studierende im Seminar überraschend war.
Kluft zwischen Wissen und Handeln verringern
Warum wissen viele Menschen von den globalen Klimaproblemen, die eng verknüpft sind mit ihrer Lebensweise, und entscheiden sich dennoch gegen einen bewussteren Umgang mit unseren Ressourcen? Eine Studie des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2016 zeigt den starken Wunsch vieler Befragter, dass die Umweltprobleme gelöst werden müssen. Laut Befragung sahen viele Menschen die Verantwortung bei der Bundesregierung und weniger in der eigenen Verantwortung. Diese Diskrepanz zwischen dem Wunsch vieler Menschen nach einer Verhinderung des Klimawandels, dem Interesse an einem Erhalt einer gesunden Umwelt und dem geringen eigenverantwortlichen Handeln wollen wir in unserem Projekt ein Stück weit verkleinern.
Handlungsmöglichkeiten erforschen
Dafür werden wir auf Grundlage eines bereits existierenden Rechners eine Umfrage entwickeln, mit der wir die aktuelle Lebenssituation und auch die Kompromissbereitschaft hinsichtlich eigener Verhaltensveränderungen der Studierenden erfassen wollen. Anhand dieser Daten können wir einen Durchschnittsstudierenden der Universität Hamburg ermitteln, dem wir einen „bewusster“ lebenden Studierenden gegenüberstellen. Hierbei werden wir Parameter wie Mobilität, Konsumverhalten, Ernährung, etc. leicht variieren. An dieser Stelle interessieren uns die Handlungsmöglichkeiten der Studierenden als Individuum auf der einen Seite, aber auch die der Universität als Institution auf der anderen Seite. Wir möchten ebenfalls in unserem Projekt die Frage aufwerfen, inwiefern die Universität dazu beitragen kann, den Studierenden ein ökologisch bewussteres Leben zu ermöglichen, inwieweit es schon Maßnahmen dazu gibt und welchen Effekt diese haben.
Wissen teilen
Unsere Ergebnisse möchten wir schließlich an der Universität Hamburg aber auch an anderen Universitäten und Hochschulen über diverse Kanäle publik machen. Kern unseres Projektes ist, die Aufmerksamkeit für das Thema Klimawandel im Hinblick auf die Zielgruppe der Studierenden zu lenken und den Handlungsspielraum sowie die Bedeutung des Einzelnen zu ergründen.
Studentische Forschungsgruppe
- Freya Berggötz
- Deborah Kern
- Marc-Christopher Muckelberg
Mentor
- Prof. Dr. Kay-Christian Emeis