Innovation by Legal Design Thinking – Studentisches Digitalisierungslabor
- Veranstaltungstyp: Seminar
- Einrichtungen: Fakultät für Rechtswissenschaft, HUL Schreibzentrum, Fakultät für Mathematik, Informatik & Naturwissenschaften
- Förderzeitraum: 01.10.2023 bis 31.07.2024
- Kurztitel: StudDigiLab
Auszug aus dem Förder-Antrag: "Im Seminar wird ein realer digitaler Prototyp mit Hilfe ko-kreativer Methoden und unter Verwendung eines no code-Tools (Forest/Legal OS) entwickelt. Die prototypischen Lösungen müssen statische Abstraktionen (Jura), Modelle (Informatik) und operative Anwendung (Soziale Arbeit & Sozialrecht) aufeinander abstimmen. Hierfür ist der interdisziplinäre Austausch entscheidend, da Rückmeldungen von und für andere Disziplinen das Verständnis von Anforderungen und Lösungen schärfen, damit letztere nützlich, attraktiv und bedienbar sind, was integraler Bestandteile von Design Thinking ist."
Das Projekt StudDigiLab

Interdisziplinäre Transferveranstaltungen sind sehr selten. Speziell im juristischen Bereich findet vordergründig eher eine Abschottung gegenüber anderen Disziplinen statt. Die Komplexität der Welt erfordert jedoch integrative Innovationen, die regelmäßig das Resultat interdisziplinärer Zusammenarbeit sind. Die Lehrveranstaltung zielt unter anderem darauf ab, hier einzigartige Erfahrungen zu vermitteln, die einen realistischen Blick auf das spätere Berufsleben zulassen.
Im Zuge des Projekts erweitern die Teilnehmenden ihre Data Literacy in den drei Kompetenzbereichen Knowledge, Skills und Values. Sie lernen algorithmisches Denken und erlangen Wissen über Daten und Informationen, über Grundlagen der Datenwertschöpfung und Datenanalyse und der Datenvisualisierung sowie über nutzerzentrierte und rechtskonforme Softwareentwicklung. Mit der Anwendung von (Legal) Design Thinking für die Problemlösung und die Produktentwicklung sowie der Umsetzung mit dem No-Code-Tool “Forest” werden außerdem die praktischen Fähigkeiten ausgebaut. Um dabei die gesellschaftliche Verantwortung und das Gemeinwohl im Blick zu behalten, wird der gesamte Prozess von der Frage “Was wollen/können/dürfen/sollen wir mit Daten machen?” reflexiv begleitet.
patrick perkins / unsplash
Rückblick und Ergebnisse

Das StudDigiLab hat durch seine innovative, praxisorientierte und interdisziplinäre Herangehensweise bedeutende Ergebnisse erzielt, die die Kompetenzen der Studierenden und die Lehrmethodik nachhaltig beeinflusst haben. Im Mittelpunkt stand die Entwicklung digitaler Prototypen für reale Herausforderungen in Sozialunternehmen, wodurch die Studierenden fachliches Wissen sowie praktische Technologiefähigkeiten erwarben.
Ein zentrales Ergebnis ist die Förderung der Data Literacy der Studierenden, die lernen, Probleme datenbasiert zu analysieren und Entscheidungen zu treffen—eine unverzichtbare Fähigkeit in der heutigen Datenwelt. Zudem wurde die interdisziplinäre Kompetenz durch die Zusammenarbeit mit Sozialunternehmen und die Integration verschiedener Fachperspektiven gestärkt. Dies ermöglichte den Studierenden, über ihr Fachgebiet hinaus zu denken und Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, was in der modernen Arbeitswelt zunehmend wichtig ist.
Ein weiteres Ergebnis ist die Entwicklung der Reflexionskompetenz, bei der Studierende ihre Lernprozesse und die Anwendung der erworbenen Fähigkeiten kritisch reflektierten—essentiell für lebenslanges Lernen und persönliche Entwicklung. Außerdem spielte Design Thinking eine zentrale Rolle: Studierende entwickelten kreative Lösungen für die gestellten Herausforderungen und lernten, empathisch auf die Bedürfnisse und Probleme der Nutzer einzugehen.
Tipps von Lehrenden für Lehrende

Insgesamt hat das Lehrprojekt gezeigt, wie wichtig und bereichernd eine offene, flexible und praxisnahe Lehr- und Lernumgebung ist. Die erzielten Ergebnisse – von der Förderung entscheidender Kompetenzen wie Data Literacy und interdisziplinärer Zusammenarbeit bis hin zur Entwicklung didaktischer Fähigkeiten des Lehrpersonals – unterstreichen die Bedeutung innovativer Lehransätze in der heutigen Bildungslandschaft. Das Projekt hat nicht nur die beteiligten Studierenden und Lehrpersonen, sondern auch die beteiligten Sozialunternehmen bereichert und verdeutlicht, dass derartige Lehrformate einen wesentlichen Beitrag zur Vorbereitung auf die Herausforderungen und Chancen der digitalisierten Arbeitswelt leisten.
Beteiligte Personen
Fakultät für Rechtswissenschaft, HUL Schreibzentrum, Fakultät für Mathematik, Informatik & Naturwissenschaften
Antragstellende: Anton Sefkow, Lukas Musumeci, Marten Borchers
Förderlinie: Transferorientierte Data Literacy
Förderzeitraum: 01.10.2023 - 31.07.2024
Lehrveranstaltung im WiSe 23/24: Seminar Innovation by Legal Design Thinking (IbLDT) (Link zum Stine Vorlesungsverzeichnis)